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Der asiatische Marienkäfer.


Biologische Sensation


Gesprächsstoff lieferte der im letzten Herbst verstärkt auftretende, europäische Marienkäfer auf der Drachenwiese.

In diesem Jahr sorgt allerdings der in Europa nicht heimische Asiatische Marienkäfer (Lat. Harmonia axyridis) für die Schlagzeilen und den Gesprächsstoff in der Drachenszene.

Die englische Bezeichnung "Multicolored Asian Lady Bird" weist auf seine sehr große Variabilität hin.

Die schwarz-grau gepunkteten Käfer können von fast völlig orangerot bis fast völlig schwarz gefärbt sein. Typisch für die Gattung Harmonia ist die schwarze Zeichnung auf dem Halsschild. Von der heimischen Harmonia-Art (Harmonia quadripunctata) ist Harmonia axyridis für das ungeübte Auge nur schwer zu unterscheiden.

Ursprünglich wahrscheinlich aus China stammend, sind auch kältere Klimazonen für ihn kein Problem. In Russland werden die Tiere seit den 30er Jahren ausgesetzt. In den USA wurde der Käfer bereits 1908 freigesetzt; doch erst nach erneuten Einfuhren seit 1978 vermehrte er sich stark und ist inzwischen von den warmen Südstaaten bis nach Kanada vorgedrungen.

Neu ist in diesem Jahr das Erscheinen der unterschiedlich gefärbten Arten. Diese neu entdeckte Artenvielfalt sorgt in Fachkreisen für erheblichen Wirbel.

Seit einigen Jahren vertreiben Firmen in den Niederlanden und in Belgien Harmonia axyridis als effektiven Nützling zur biologischen Bekämpfung von Blattläusen. Auch deutsche Gärtner können den Marienkäfer kaufen. Allerdings muss jeder, der die Marienkäfer ausbringt, nach den Bestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes (§ 41, Absatz 2) bei der zuständigen Landesbehörde zuvor einen Antrag stellen, um diese nicht heimische Tierart aussetzen zu dürfen. Dies gilt auch, wenn die Käfer in Gewächshäusern unter Glas oder Folie freigesetzt werden. Geschieht dies nicht, drohen Strafen in Höhe von 4.000 - 5.000 Euro.

Dieser Antrag ist für die hier auftretenden Harmonia axyridis gestellt worden und gleichzeitig stehen sie durch die Forschungsabteilung der Biologischen Bundesanstalt unter ständiger Beobachtung.

Diese Maßnahmen sind nicht unbegründet: Wissenschaftler befürchten, dass sich dieser "Neuankömmling" aufgrund seiner Lebensweise und seiner hohen Vermehrungsrate auch in Deutschland rasch ausbreiten wird. Einige heimische Marienkäfer-Arten, von denen es rund 80 Arten in Deutschland gibt, könnten durch ihn langfristig verdrängt werden. Anders als der einheimische typische Siebenpunkt-Marienkäfer frisst Harmonia axyridis nicht nur Blattläuse, sondern auch blattlausfressende Gallmücken-Larven, Larven konkurrierender Marienkäferarten und viele andere Insekten. Feinde hat er ebenso wenig wie andere Marienkäfer, da er ziemlich ungenießbar ist.

Vetus Harmonia axyridis
Novus Harmonia axyridis

 


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