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Wissenswertes rund um die Drachen.

Drachen planen und bauen.

 

Werkzeug

Jeder Heimwerker ist mit seiner Grundausstattung an Werkzeug in der Lage, Drachen zu bauen. Die abgebildeten Werkzeuge für den Drachenbau sollen hier erläutert werden.

1. Schere
2. Lötkolben mit dünner Spitze zum Trennen und Verschweißen von Spinnakernylon
3. Messer zum Anspitzen von Holzenden und Spalten von Bambus
4. Teppichmesser
5. Anspitzer zum Spitzen von Holzstäben
6. Feile zum Entgraten und Kerben
7. Säge zum Trennen und Kerben
8. Hammer
9. Zollstock
10. Lineal
11. Stanzzange zum Stanzen von Löchern in Gewebe oder Schläuche
12. Nietzange
13. Bleistift
14. Feuerzeug zum Verschweißen von Nylonschnurenden
15. Seitenschneider
16. Bügeleisen zum evtl. Glätten des Segelmaterials (ohne Abb.)

Werkzeuge

Einwandfreies Werkzeug ist Voraussetzung für den erfolgreichen Drachenbau. Für das Schneiden von Spinnakernylon ist eine scharfe Schere besonders wichtig. Die Schere sollte ausschließlich für diesen Zweck benutzt werden.

 

Bespannungsmaterialien

Für den erfolgreichen Drachenflug ist die Bespannung von maßgeblicher Bedeutung. Winddurchlässigkeit und das Gewicht des verwendeten Materials entscheiden über Stabilität und Flugverhalten.

1. Pergaminpapier (Drachenpapier)

Seit jeher wurden Drachen mit diesem Material bespannt. Vorteile des Drachenpapiers sind die leichte Verarbeitung durch Kleben und das geringe Gewicht. Besonders belastete Stellen können durch mehrfaches Verkleben verstärkt werden. Nachteil des Papiers ist die geringe Reißfestigkeit, die sich noch durch Luftfeuchtigkeit und Regen verschlechtert.

2. Tyvek

Dieses papierähnliche Bespannmaterial aus Polyethylen wird häufig für den Drachenbau verwendet. Geringes Gewicht und hohe Reißfestigkeit zeichnen dieses Material aus. Tyvek wird normalerweise mit einem Kunststoffkleber verklebt, kann aber auch ohne Schwierigkeiten mit der Maschine genäht werden. Tyvek kann mit wasserlöslichen Bastelfarben bemalt werden und ist in Drachenläden und Hobbyshops erhältlich.

3. Spinnakernylon (Ripstop Nylon)

In den letzten Jahren hat sich die Bespannung von Drachen mit Spinnakernylon immer mehr durchgesetzt. Das Material ist in verschiedenen Gewichtsklassen erhältlich und besitzt eine äußerst hohe Reißfestigkeit. Die etwas aufwendige Verarbeitung des Materials mit der Nähmaschine wird durch die große Belastbarkeit der Drachen belohnt. Spinnakernylon ist bei Segelmachern und in Drachenläden erhältlich.

versch. Tücher

 

Gestänge

Die richtige Wahl des Gerüstmaterials entscheidet über Gewicht und Steifigkeit des Drachens und somit auch über seine Flugleistungen. Während die meisten Drachen mit einem Holz- oder Bambusgerüst auskommen, sollten Lenkdrachen mit Stäben aus GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff) oder Kohlefaserhohlstäben gebaut werden.

Die im Fachhandel erhältlichen Ramin- und Buchenholzrundstäbe eignen sich zum Drachenbau. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Raminholz flexibler als Buchenholz ist. Ein Drachen mit einem Gerüst aus Raminholz nimmt unter Winddruck eher V-Form an als ein Drachen mit einem Buchenholzgerüst. Bei Kastendrachen ist keine Verformung erwünscht, hier sollte ein Buchenholzgerüst gewählt werden.

Bambusstäbe eignen sich besonders zum Drachenbau. Wegen der hohen Steifigkeit des Bambus sind Drachen aus diesem Material auch bei starkem Wind einsetzbar. Viele asiatische Drachen werden aus gespaltenem Bambus gebaut. Bambussplittstäbe sind erstaunlich biegsam und weisen eine hohe Bruchfestigkeit auf. Bambusstäbe sind im Holzfachhandel oder in Drachengeschäften erhältlich.

Wegen des relativ geringen Gewichtes wird vereinzelt Aluminiumrohr als Gerüstmaterial verwendet. Dabei gibt es verschiedene Legierungen (für den Flugzeugbau und Sportpfeilschäfte) mit besonders geringem Gewicht bei hoher Steifigkeit.

In den letzten Jahren ist die Verwendung moderner Materialien im Drachenbau in Mode gekommen. Die meisten von ihnen stammen aus dem Boots- bzw. Flugzeugbau. Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) wird gerne für Lenkdrachen genommen. GFK ist als Rohr oder Vollmaterial mit einem Durchmesser von 2 mm aufwärts in Drachengeschäften erhältlich.

Das Material ist schwerer als Holz. Somit benötigen Drachen mit einem GFK-Gerüst mehr Wind. Vorsicht ist bei der Bearbeitung von GFK geboten. Das Einatmen der feinen Sägespäne schadet der Gesundheit.

Ein besonders hochwertiges Material für den Drachenbau sind Kohlefaserrohre. Diese Rohre sind extrem leicht bei sehr hoher Steifheit. Ihre Anwendung finden die Kohlefaserrohre bei Drachen, bei denen es besonders auf Verwindungssteifheit ankommt. Für schnelle Lenk- oder Facetdrachen werden häufig Kohlefaserstäbe genommen.

Auch Angelrutenrohlinge aus Glasfiber finden ihren Einsatz im Drachensport. Sie sind leicht, und ihre konisch zulaufenden Spitzen geben unter Winddruck nach.

div. Gestänge div. Gestänge

 

Leinen und Wirbel

Die Auswahl der richtigen Drachenleine bedarf besonderer Sorgfalt. Dabei sind Bruchlast, Dehnung und Windwiderstand der Leine zu beachten. Die heute benutzten Kunstfaserleinen aus Nylon, Perlon, Trevira oder Aramid sind relativ unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Trotzdem sollte man seine Drachenleine nicht unnötig nass werden lassen,

Um Überraschungen zu vermeiden, sollte die Bruchlast der verwendeten Leine mindestens doppelt so hoch sein wie die erwartete Zugkraft. Da die Windgeschwindigkeit (Zugkraft) variiert, können Sie einen Drachen an verschiedenen Tagen mit unterschiedlicher Leine fliegen.

Kohlefaserleinen haben bei gleicher Bruchlast wie Nylonschnüre einen wesentlich kleineren Querschnitt. Der kleinere Luftwiderstand und das geringe Gewicht dieser Aramidleinen sind vorteilhaft für das Steigenlassen von Drachen. Nachteil: Beim Bergen der Drachen schneiden diese dünnen Schnüre in die Haut, so dass man Lederhandschuhe tragen muss.

Knoten Sie Drachenleine oder Schwänze nicht direkt an Waage oder Drachen, sondern verwenden Sie einen Karabiner mit Wirbel, dessen Stärke sich ebenfalls nach der Zugkraft des Drachens richtet.

Leinen und Wirbel

 

Verbinder und Zubehör

Die hier abgebildeten Konstruktionselemente und Zubehörteile sind unerlässlich zum Bauen und Steigenlassen von Drachen. Sie sind zum Großteil in Drachengeschäften, aber auch in Hobbyshops, Angelgeschäften, Bootszubehörgeschäften und Fachgeschäften für technische Artikel erhältlich.

Unentbehrlich für den Drachenbauer sind Spritzgussteile aus Hartkunststoff wie Kreuzverbinder,
T-, Y- oder L-Teile. Sie können die Teile aber auch aus einem Stück Hartkunststoff, beispielsweise Ertalon, selber herstellen.
Aluminium-V-Verbinder lassen sich schnell herstellen, verformen sich aber bei höheren Windstärken.

PVC- und glasfaserverstärkte Druckschläuche sind wichtige Hilfsmittel für die Konstruktion von T-, Kreuz- und L-Verbindunkstellen.

Mit Gummi-O-Ringen lassen sich Kreuz-Verbindungen herstellen, die auch wieder gelöst werden können.

Eingekerbte Pfeilenden dienen der Befestigung von Schlaufen und Ringen. Sie werden mit einem Aluverbindungsstück an Rohrenden befestigt oder auf angespitzte Holzenden gesteckt

Mit Wirbeln und Karabinern befestigt man die Leine am Drachen.

Mit Schnurspannern werden Segel- oder Gerüstteile gespannt.

0- und D-Ringe aus Metall sind Verbindungselemente zwischen Segel- und Gerüstteilen.

An Kaschen im Segel befestigt man Karabiner.

Stabendkappen schützen vor Verletzungen und verhindern das Durchstossen des Segels.

Verbinder und Zubehör

 

Knoten

Genauso unerlässlich wie Drachenleinen sind die Knoten für den Drachensportler. Der richtige Umgang damit ist Bestandteil des flug- und sicherheitstechnischen Könnens des Piloten. Ein Knoten soll im richtigen Moment halten bzw. sich lösen lassen.

Die hier vorgestellten Knoten und Steke sind ein Produkt tausendjähriger Erfahrung der Seefahrt. Sie lassen sich auch beim Bau und Steigenlassen von Drachen anwenden.

Stopperstek (1): zum Befestigen von Drachenleinen an einem Geländer (Zugkraft spitzwinklig).

Rundtörn mit zwei halben Schlägen (a. zum Befestigen von Drachenleinen an einem Geländer (Zugwinkel etwa 901),

Webeleinenstek (3) siehe Rundtörn mit zwei halben Schlagen.

Schotstek (4) zum Verbinden zweier ungleich starker Enden. Er kann einfach oder doppelt gesteckt werden.

Kreuzknoten (5) zum Verbinden zweier gleich starker Enden.

Achtknoten (6) zum Verhindern des Ausrauschens der Leine.

Webeleinenstek aus der Hand (7) zum Befestigen von Leinen an einem festen Gegenstand.

Befestigung einer Schlaufe am Ring, Wirbel oder Karabiner (8).

Palstek (9): nicht zuslippende Schlaufe am Ende der Leine. Zum Befestigen von Leinen an Ringen, Laschen oder Ösen.

Knotenkunde

 

Bambus

Das Arbeiten mit Bambus:

Die asiatischen Drachen werden traditionell aus dem kräftigen, aber hochflexiblen Bambus gebaut. Der japanische Kampfdrachen, der malaysische Wau Bulan und der balinesische Janggaan sind nur einige Beispiele. Achten Sie beim Kauf des Bambusrohrs darauf, dass es ausgelagert (ausgetrocknet) ist.

Es kann sonst passieren, dass es sich bei Zimmertemperatur von selber spaltet. Bambus aus bestimmten Regionen (beispielsweise Indonesien) kann mit Insekten behaftet sein. Es ist ratsam, die Stäbe vor der Verarbeitung mit Insektenspray zu besprühen, um ein brüchig werden zu vermeiden.

Bambusstäbe sind bereits mit einem Durchmesser von wenigen Millimetern erhältlich, dabei können Drachen von etwa 1 m Grösse an aus dem Rohr gebaut werden. Der Querholm eines Eddy-Drachens sollte aus zwei Bambusteilen zusammengesetzt sein.

Ein Aluminiumrohr verbindet die Teile, wobei die dünneren Spitzen des Bambus aussen liegen. Für Längsholme gilt: das dickere Ende liegt an der Hinterkante des Drachens. Das Spalten von Bambus ist problemloser, als es aussieht. Das mindestens 2 cm starke Bambusrohr wird zunächst zweimal kreuzweise gespalten. Benutzen Sie zum Spalten ein kräftiges Messer.

Um möglichst parallele Kanten zu erhalten, muss an den Knotenpunkten ein leichter Führungsdruck ausgeübt werden. Die Viertelteile werden mit einem schmaleren Messer feingespalten. Ebnen Sie die Innenseiten der Knoten mit einer Feile oder dem Messer.

Bambussplittstäbe lassen sich über Wasserdampf oder einer Flamme biegen. Die beim Spalten von Bambus auftretenden Splitter dringen leicht und tief in die Haut ein. Gehen Sie deshalb sorgfältig mit diesem Material um, und entfernen Sie die Splitter mit einer Feile.

Arbeiten mit Bambus

 

Farbige Gestaltung der Drachen

Die stetig wachsende Zahl von Drachenenthusiasten kommt nicht zuletzt von den farbigen Gestaltungsmöglichkeiten, die ein Drachensegel bietet.

Ein kaleidoskopartiger Drachenhimmel begeistert Akteure und Zuschauer, wobei die Farben und grafische Darstellung der Drachen lediglich durch die Phantasie ihrer Erbauer begrenzt sind.

Tyvek lässt sich problemlos mit wasserlöslichen Farben bemalen. Die Konturen werden zuerst mit einem Bleistift vorgezeichnet, danach die Farben aufgetragen. Man kann auch von einem vorhandenem Motiv ein Dia erstellen, um es dann mit einem Projektor auf das Tyvek zu projizieren.

Spinnakernylon kann ebenfalls mit wasserlöslicher Dispersionsfarbe oder Farbe für Seidenmalerei dekoriert werden. Im Gegensatz zum Bemalen von Spinnakernylon wird durch das Zusammensetzen verschiedenfarbiger Nylonteile mehr Farbechtheit erzielt. Zeichnen Sie den Umriss des Drachensegel auf ein Blatt Papier, und entwickeln Sie darauf das Farbmuster. Anschliessend werden die Stoffteile ausgeschnitten und zusammengenäht.

Eine weitere Möglichkeit der Dekoration von Drachensegeln ist das Applizieren von Stoffteilen auf das zugeschnittene Segel. Entwerfen Sie das Muster auf Papier, bevor die Einzelteile auf den Stoff übertragen und mit dem Lötkolben ausgeschnitten werden.

Fixieren Sie die Nylonteile mit Stecknadeln oder einem Kunststoffkleber auf dem Segel. Mit einer Zickzacknaht die Teile auf das Segel nähen und den dahinter liegenden Stoff mit dem Lötkolben entfernen.

Bunte Drachen

 

Nähtechnik (Teil 1)

Um Drachen robust und widerstandsfähig zu machen, werden in zunehmendem Maße reißfeste Stoffe für ihren Bau verwendet. Tyvek und Spinnakernylon sind moderne Materialien, aus denen man viele Drachensegel zuschneidet.

Tyvek wird normalerweise mit einem Kunststoffkleber verklebt, es wird aber auch vernäht. Verwenden Sie ein Polyestergarn der Stärke 60-70. Da das Tyvek unter der Nähmaschine nicht rutscht, ist es leicht zu vernähen. Das in mehreren Gewichtsklassen (20-65 g) erhältliche Spinnakernylon ist durch seine Silikonbeschichtung schwieriger zu verarbeiten. Polyestergarn der Stärke 50-70 und Jerseynadeln (Stärke 11) eignen sich zum Nähen des Nylongewebes.

Üben Sie die verschiedenen Nähte und Säume erst an einem Probestück, bevor das Drachensegel genäht wird.

Um sich am Anfang das Nähen zu erleichtern, können die Nähte mit Stecknadeln oder einem Kleber fixiert werden. Ober- und Unterfadenspannung der Nähmaschine muss exakt auf das zu nähende Nylon eingestellt sein, da sich sonst Schlaufen in der Naht bilden. Lassen Sie gegebenenfalls die Fadenspannung von einem Fachmann einstellen. Wichtig für das einwandfreie Nähen ist der Transport des Materials. Die Profimaschinen der Segelmacher haben eine angetriebene Gummirolle hinter der Maschine, die das Nylon durch die Maschine zieht.

Für den Drachenbauer eignen sich Nähmaschinen mit dem sogenannten Softtransport am besten. An Stelle der gezackten Transportauflage haben diese Maschinen Gummiflächen, die das Material transportieren.

Um einwandfreien Transport des Materials zu gewährleisten, sollte das Spinnakernylon unter leichten Zug mit der linken Hand durch die Maschine gezogen werden. Spinnakernylon wird normalerweise mit dem Lötkolben heiss geschnitten.

Dadurch wird das Material gleichzeitig verschweisst, und es braucht nur einfach gesäumt zu werden. Ein doppelter Saum hält besser und wirkt optisch einwandfrei. Säume werden mit dem Geradstich genäht (2-3 mm Stichlänge).

Für Nähte kann der Geradstich oder Zickzackstich gewählt werden. Nähen Sie nicht mit zu engem Stichabstand, weil sonst das Tuch perforiert wird.

Die haltbarste Naht zum Verbinden zweier Stoffteile ist die Kappnaht. An Stelle der ersten Naht kann auch geklebt werden. Besonders beanspruchte Nähte werden mit dem Stretchstich genäht.

Unentbehrlich für das Nähen von Drachensegeln sind Verstärkungsteile aus Dacron, Gurtbänder oder Nahtbänder. Werden diese Materialien mit dem Segel vernäht, ist meistens eine Verstellung der Fadenspannung und eine stärkere Nadel erforderlich.

Die Nähtechnik Die Nähtechnik

 

Nähtechnik (Teil 2)

Zunächst einmal ist es wichtig, eine gute Nähmaschine zu besitzen. Man braucht jedoch keine Nähmaschine, die einhundert verschiedene Zierstiche beherrscht, für den Drachenbau benötigt man nur Gerade- und Zickzackstich. Die Maschine sollte vor allem robust sein (je weniger Plastik um so besser). Optimal ist ein Gerät mit zusätzlichem Obertransport.

Um Spinnakernylon zu nähen, braucht man normalerweise eine recht dünne Nadel (ca. Stärke 70), nur um Verstärkungen aus Dacron oder Gurtband aufzunähen sollte man Stärke 80 oder 90 benutzen. Als Nähgarn sollte man ausschliesslich Polyesternähgarn und nicht etwa Baumwollgarn verwenden, da dieses verrotten kann.

Beim Drachenbau werden folgende Nähte verwendet:


Der einfache Saum
Dieser Saum wird verwendet, um Stoffkanten gegen das Einreissen zu schützen. Man faltet das Tuch ca. 5mm vom Rand entfernt und näht den Saum fest. Es ist ratsam, das Tuch mit dem Lötkolben zu schneiden, damit der sichtbar bleibende Rand nicht ausfranst.
Der einfache Saum

Der doppelte Saum
Dieser Saum wird verwendet, wenn die Stoffkanten höheren Belastungen ausgesetzt sind (z.B. an der Schleppkante von Lenkdrachen) oder wenn das Tuch nicht heissgeschnitten wurde und die Schnittkante „versteckt“ werden soll. Nachdem man das Tuch ca. 5mm vom Rand gefaltet hat und, wenn man noch "Nähanfänger" ist auch festgenäht hat, faltet man es ein weiteres mal und näht noch einmal.

Der doppelte Saum

Der Zickzackstich
Man verwendet den Zickzackstich, um Teile auf den Stoff aufzunähen (sowohl Verstärkungen als auch Applikationen). Dazu kann das aufzunähende Teil mit Klebeband oder auswaschbarem Kleber fixiert werden, um faltenfrei nähen zu können.
Auch zum vernähen der offenen Kappnaht oder Segelmachernaht (hier nicht beschrieben) wird der einfache oder geteilte Zickzackstich verwendet.

Der Zickzackstich

Die offene Kappnaht
Diese Naht wird verwendet, um zwei Stoffteile aneinander zu nähen. Bei der offenen Kappnaht werden die Stoffstücke übereinandergelegt (die „Vorderseiten“ liegen aufeinander). Dann wird mit ca. 5mm Abstand zum Stoffende eine gerade Naht gemacht. Wenn man die Teile auseinander gefaltet hat, kann man die auf der Rückseite entstandene Kante noch mit einer zweiten geraden Naht auf eines der beiden Stoffteile aufnähen.

Die offene Kappnaht

Die geschlossene Kappnaht
Diese Naht funktioniert wie die offene Kappnaht, jedoch wird der mindestens 1cm überstehende Rand vor der 2. Naht noch einmal nach innen geschlagen. Dadurch werden die Schnittkanten unsichtbar gemacht. Diese Naht ist dann zu empfehlen, wenn der Stoff nicht heisszugeschnitten wird.

Die geschlossene Kappnaht

Die echte Kappnaht
Die beide vorherigen Nähte werden auch unechte Kappnähte genannt. Etwas schwieriger herzustellen ist die hier gezeigte echte Kappnaht. Jeder Stoffteil wird an der Kante ca. 5mm umgeschlagen. Diese Umschläge werden ineinander geschoben und mit einer Naht verbunden. Natürlich kann diese Naht auch in 2 Schritten hergestellt werden.

Die echte Kappnaht

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