Wissenswertes rund um die Drachen.
Historische Drachen und ihre Erbauer.
Sauls Naval
Barrage Kite
Harry
C. Sauls testet im Jahre 1943 durch die Marine, seine
genialen Drachen wurden anschließend auf vielen Schiffe
der Alliierten überall auf dem Atlantik eingesetzt.
Die
Drachen wurden an einem 800 Meter langen Klavierdraht
zwischen den Schiffen straff aufgereiht.
Die
Abwehr-Drachen sollten zur tödlichen Falle für Flugzeuge
werden. Sinn war es, dass die Flugzeuge in die Leinen
flogen und sich damit den Propeller oder die Flügel
beschädigten.
3300
Luftabwehrdrachen wurden gebaut und im Laufe des Krieges
gingen die meisten verloren, oder wurden vernichtet.
Wenige Leute haben je einen echten Sauls Luftabwehr-Drachen
gesehen, ausser auf Abbildungen. Amerikanische Drachenfreunde
glauben, dass nur noch einige wenige existieren.
Der
Hintergrund dafür besteht aus dem Jahre 1947.
Ein amerikanischer Bauer kaufte sieben, beinahe neue
Sauls Drachen, aus einem Kriegsüberschuss.
Er
flog einige Drachen und packte diese dann in seine
Dachstube und man hätte nie einen dieser Drachen zu
sehen bekommen, wenn nicht sieben Jahre später eine
Anzeige in einem Drachenmagazin gestanden hätte.
Dort
interessierte sich Bill Tyrell für diesen Drachen
und nach langatmigen Verhandlungen war er dann glücklicher
Besitzer einiger Sauls.
Einer
der Drachen war noch in der originalen Schiffsverpackung
und die bis dahin niemals geöffnet worden war.
Dieses
könnte weltweit der einzige Sauls sein, der noch sehr
gut erhalten ist.
Es
soll noch fünf weitere Luftabwehrdrachen geben - alle
in wiederherstellbarem Zustand, zu angeblich sehr
guten Konditionen.
Harry
Sauls mit seinem Barrage Kite
Cody
Samuel Franklin
Cody: Das Publikum hat ihn längst vergessen. Auch
die meisten Drachenfreunde runzeln nachdenklich die
Stirn, wenn man sie nach seinen Namen fragt. Dabei
war er, 1861 in Birdville (Texas) geboren, Drachenfanatiker
großen Formats. Darf man seiner Biographie glauben,
so gab es im gesamten wilden Westen niemand, der geschickter
mit der Winchester umgehen konnte als Cody. Doch der
Mann, der schneller schoß als sein Schatten, begriff
sehr schnell, das seine Fähigkeiten ihm keinen materiellen
Wohlstand einbringen würden, wenn er sich nur auf
die Büffeljagd beschränkte.
Im Norden lockten
die Flüsse Klondyke und Yukon, wo - wie man sich erzählte,
das Gold zum Greifen nahe lag. Doch so sehr Cody auch
wusch und siebte, er fand nichts.
Zurück zu den
Büffeln? Nein, er reiste mit einem Zirkus durch Amerika.
Angekündigt als "Der König der Cowboys",
und so sah er auch aus, winkte ihm der Erfolg zu.
Nachdem er dann in England seine größten Erfolge verzeichnete,
interessierte er sich plötzlich für das Hobby seines
Sohnes Leon, der ein völlig vernarrter Drachenfreund
war. Konnte man auf diese Weise nicht jemanden in
die Luft heben? Cody ging ans Werk und das Resultat
ließ nicht lange auf sich warten.
Das Jahrhundert
war kaum ein Jahr alt, als er sich vor Vertretern
des britischen Kriegsministeriums mit einem Drachen
vom Boden erhob. Er war überzeugt davon, das sein
Drachensystem sehr gut als Beobachtungsposten für
militärische Aufklärer, ausgerüstet mit Fernglas,
Fotoapparat und Gewehr, geeignet wäre. Das Kriegsministerium
überzeugen konnte er jedoch nicht.
Im November 1903
stellte er die Zugkraft seiner stets grösser werdenden
Drachen unter Beweiss. Er überquerte in einem Boot,
welches von einem seiner Drachen gezogen wurde, den
Kanal zwischen Calais und Dover. Er erreichte das
britische Ufer trockenen Fußes. Die militärischen
Autoritäten liessen sich erweichen.
Ihm wurden Kriegsschiffe
für Testflüge zur Verfügung gestellt - dem Soldat
Moreton gelang es, mit einem Cody-Drachen auf 800
m aufzusteigen - Cody wurde Offizier im britischen
Heer und Drachen-Cheffluglehrer. Doch der Drachenbau
mußte bald dem Flugzeugbau weichen.
Es wäre das Ende
des Herrn Cody, würde der pfiffige Amerikaner sich
jetzt nicht in den Flugzeugbau stürzen. Doch mehr
als "Drachen mit Motorantrieb" brachte er
nicht zustande. Am 07.08.1913 verunglückte er tödlich
bei einem Versuchsflug mit einem neuen Doppeldecker
in Farnborough. Auf dem Versuchsgelände in Farnborough
kann man noch heute ein in Aluminium geschaffenes
Abbild des Baumes finden, an dem er sein erstes Flugzeug
band.
Dies ist die Geschichte
von Samuel Franklin Cody, die in aller Munde ist.
Ist sie Wahrheit
oder Lüge ?
Alles nur eine
Legende ?
Wussten es die
Chronisten nicht besser ?
War er wirklich
der berühmte Büffeljäger ?
Oder war dies
vielmehr der amerikanische Pionier und Offizier William
Frederick Cody (Buffalo Bill), geboren am 26.02.1846
in Scott County (Ia), gestorben am 10.01.1917 in Denver
(Colorado), der im Rahmen einer Fleischbeschaffung
für die Eisenbahnarbeiter ein erfolgreicher Büffeljäger
war.
Brachte Samuel
Franklin Cody wirklich die Wildwestshow nach Europa
?
Fest steht, das
William F. Cody 1883 in Omaha (Nebr.) die erste Wildwestshow
organisierte und 1887 nach Europa brachte.
Wer war Franklin
Cowdery, geboren am 06.03.1861 in Davenport (Ia) ?
War er Samuel Franklin Cody ?
Hargrave
HARGRAVE, Lawrence
(1850-1915) australischer Luftfahrtpionier, Erfinder,
Forscher, Maurer und Astronom. Er wurde am 29. Januar
1850 in Greenwich (England) geboren und besuchte die
Queen Elizabeth's Grammar School, Kirkby Lonsdale,
Westmoreland.
1872 begab sich
Hargrave nach Australien um Gold zu suchen. Aber sein
Schiff, konzessiert von einer Gruppe Abenteurern,
zerschellte an der Küste von Queensland. Hargrave
ließ sich 1877 in Port Moresby nieder und wurde Mitglied
im Royal Society of New South Wales. 1878 wurde er
zum Astronomieassistent am Sydney Observatorium ernannt,
wo er bis 1883 blieb, bevor er sich zurückzog, um
den Rest seines Lebens der Erforschung des menschlichen
Fluges zu widmen.
1893 erfand er
seinen Kastendrachen, um seine Experimente mit dem
Motorflug vorwärts zu bringen. Hargrave untersuchte
zahlreiche neue Drachenformen und verbesserte die
Querstabilität, indem er die Auftriebsflächen in V-Stellung
anordnete und die Luft durch viereckige Zellen führte.
Er erhöhte die Längsstabilität, indem er die Auftriebsfläche
in zwei Elemente aufteilte und hintereinander anbrachte.
Eines seiner ersten
Flugmodelle war ein heckloser Eindecker und hatte
einen Preßluftmotor zum Antrieb zweier schlagender
Flügel. Es folgte sein "Quadroplan", ein
Vierdecker mit Propeller, angetrieben von einer kleinen
Dampfmaschine oder einem Druckluftmotor.
Hargrave hatte
sicherlich viel Spass mit seinen Drachen. So ließ
er sich 1894 von einer Kombination aus 4 Hargrave
Box-Kites auf eine schwindelerregende Höhe von 5 m
heben, bei einer Windgeschwindigkeit von 34 km/h,
einem Gewicht der Drachen von 94 kg und Hargrave's
Eigengewicht von 75 kg.
Hargrave starb
am 06.07.1915 in Sydney.
Marconi
Wie der erste
Gedanke vermuten lässt, hat dieser Drachen nichts
mit Guglielmo Marconi (1874-1937) zu tun, der Anfang
dieses Jahrhunderts mit Hilfe von Drachen Versuche
der drahtlosen Telegrafie unternahm. Dieser benutzte
für seine Zwecke einen Baden Powell Levitor.
Dieser ist vom Prinzip ein Rokkaku mit einem Verhältnis
3-5-6. Mit Hilfe dieses Drachens gelang übrigens
die erste transatlantische Telegrafieverbindung.
Der Begriff Marconi
stammt aus der Seglersprache und steht für die
Art und Weise der Takelung. Das Prinzip wurde der
in den 40-er Jahren sehr populären Marconi-Yacht
entnommen und auf eine Reihe verschiedener Drachen
angewendet. Eine Pionierrolle spielte dabei W.M. Angas.
Der wahrscheinlich
grösste Marconi stammt von einem gewissen Reinhold
Platz, Flugzeugkonstrukteur bei Fokker. Dieser Drachen
soll mit seinen 6,5m Spannweite menschentragende Eigenschaften
besessen haben und wurde als Hanggleiter konzipiert.
Den Marconi
bekommt man nicht alle Tage am Himmel zu sehen. Die
Ursache liegt wahrscheinlich darin, dass über
diesen Drachentyp nur sehr wenig veröffentlicht
wurde.
Dieser Drachen
ist besonders für die mittleren und oberen Windbereiche
geeignet. Geht man von herkömmlichen Flachdrachen
aus, fliegt der Klüverdrachen mit Marconi-Takelung
eigentlich verkehrt herum und auf dem Kopf. Die beiden
vorderen Segel, die Klüver, können separat
getrimmt werden und erlauben somit eine exakte Anpassung
an die jeweiligen Windverhältnisse. Je stärker
der Wind um so mehr werden die Klüver gespannt.
Bei weniger Wind werden sie gelockert und haben so
die Möglichkeit sich "aufzublasen"
und dem Drachen Auftrieb zu verleihen.
Der Drachen kommt
mit relativ wenig Gestänge aus und die Segel
sind ausschliesslich an den Eckpunkten am Gerüst
befestigt.
Durch die Klüver
hat der Wind freieren Zugang zu dem vorn auf der Rückseite
angebrachten Kiel, wodurch der Drachen seine Richtungsstabilität
erhält indem die Strömung gleichmässig
über das hintere Hauptsegel geleitet wird.
An dieser Stelle
noch eine Warnung: Dieser Drachen ist nicht einfach
zu trimmen. David Pelham beklagte seine Schwierigkeiten
mit der Waage. Ron Moulton bezeichnet ihn sogar als
"für den Drachenflug weniger geeignet".
Als originelle Abschreckung rät er, "zuerst
einmal ein Papiermodell aus einem DIN A4-Bogen zu
bauen."
A. G. Bell
Jenseits des Atlantik
entwickelte Dr. Alexander Graham Bell einen bemannten
Drachen. Bells erste aeronautische Experimente fanden
rein zur Unterhaltung und zum Vergnügen statt.
Bell machte zahlreiche Beobachtungen und Aufzeichnungen
zum Vogelflug.
Er startete ein
umfassendes Programm von Drachentests, durch welche
die zuverlässigste Form für den Transport
eines Menschen entwickelt wurde. Ein Motor sorgte
für maximale Stabilität und Auftrieb. Nach
vielen Tests entschied er sich für eine tedraedrische
(vierflächige) Zelle, der auf zwei Seiten mit
Seide bespannt war.
Seine früheren
Erkenntnisse, dass derart konstruierte Drachen unter
wechselnden Windverhältnissen eine sehr gute
Stabilität besitzen, bestätigte sich, als
1905 ein Verbunddrachen aus 1300 Zellen bekannt
als Frost King unbeabsichtigt einen Mitarbeiter
etwa 10 Meter über den Boden hob.
Sein erster gesteuerter
und bemannter Flug fand im Dezember 1907 mit dem Cygnet,
einer grösseren Version des Frost King aus 3393
Zellen und mit Schwimmern ausgerüstet, statt.
Der freiwillige Pilot war Leutnant E. Selfridge von
der US Army.
Bell war auch
an der Erfindung des Telefons beteiligt und als weiteren
Erfolg bei der Entwicklung des Grammophons. Eine Anzahl
von Bells Drachen sind zusammen mit anderen Erinnerungsstücken
im Alexander-Graham-Bell-Museum von Baddeck in Neuschottland
zu sehen.
Lucien Frantzen
Lucien Frantzen
gehörte zu den Leute die sich sehr professionell
mit Drachen beschäftigt haben. Er hat sehr viele
Drachen entworfen und gebaut.
An den praktischen
Zweck des Drachens glaubte er noch lange nach dem
schon die ersten Flugzeuge flogen. So hat er viele
verschiedene Drachen und Systeme gebaut. Diese Systeme
wurden in der Hauptsache für militärische
Zwecke verwendet.
Viele verschiedene
Drachentypen waren für die drahtlose Telegraphie,
Luftphotographie und meteorologische Zwecke. Andere
entwarf er nur zum Spass. Viele Drachen von Lucien
Frantzen sind nicht grösser als ca. 50 cm in
der Höhe. Die dafür verwendeten Materialien
waren Bambus, Baumwolle usw..
Das besondere
an den manntragenden Drachen von Frantzen war, dass
er das Problem des verschobenen Druckpunktes
(so wie Cody und Sacconey es immer wieder bemerkt
haben) in seinen verschiedenen Drachentypen gelöst
hat. Einer der schwierigsten Drachen, der von Frantzen
konstruiert wurde, ist der Patentdrachen.
Dieser Drachen
ist sehr schwierig nachzubauen wegen der vielen speziellen
Metallteile. Leider musste der Erbauer des unten gezeigten
Drachens auch deshalb sehr viele Konstruktionsänderungen
durchführen, aber die Grundform ist korrekt..
Patentdrachen
Dieser Drachen
wurde im Jahre 1912 von Lucien Frantzen entworfen,
speziell für die drahtlose Telegraphie an Bord
von Schiffen.
Rudolf Grund
Einer der bekanntesten
Drachenbauer aus Deutschland war wohl Rudolf Grund.
Er trat seinen Dienst im Observatorium in Lindenberg
Anfang 1907 an. Er war dort zunächst als Ballongehilfe
beschäftigt und wurde an der Seite von Hermann
Schreck wohl zu einem der besten Drachenbauer Deutschlands.
Grund war ein
genialer Tüftler und verbesserte die eingesetzten
Hargrave-Marvin-Drachen des Observatoriums. Es gibt
zwar keinen Beweis dafür, aber man kann davon
ausgehen, dassRudolf Grund an dem bis heute noch gültigen
Höhenweltrekord (9740 m) des von Otto Schreck
entwickelten Schirmdrachen beteiligt war.
Das Neue an dem
von Grund 1929 gebauten Regulierdrachen war, dassdie
beiden Zellen durch ein Gelenk und eine Feder miteinander
verbunden waren. Mit dieser Konstruktion beugte er
den vielen Abrissen der Drachen vor. Wenn der Wind
zu stark wurde oder es starke Böen gab, konnte
sich die vordere Zelle flacher stellen und dadurch
den Haltedraht entlasten.
In dem Buch "Drachen
mit Geschichte" von Walter Diem und Werner Schmidt
steht ein ausführlicher Bericht über den
Regulierdrachen.
Charles J.
Lamson
Im August 1896
begann Charles J. Lamson, vielleicht der hervorragendste
Drachenbauer aller Zeiten, mit einer Reihe von Experimenten,
bei denen er versuchte, eine Beobachter mittels eines
abgewandelten Hargrave-Kastendrachens, der an Klaviersaiten
hing, in die Luft zu befördern.
Der Drachen war
mit einer beweglichen Hinterzelle ausgerüstet,
die es dem Piloten gestattete, den hinteren Teil des
Drachens zu heben oder zu senken und so den Anstellwinkel
zu regulieren. Einer weitere Steuermöglichkeit
hatte der Pilot, der sich in einer unmittelbar unter
dem Drachen hängenden Gondel befand, durch die
Verlagerung seines Gewichts nach rechts oder links.
Bei den ersten
Versuchen mit der 68 Kilogramm schweren Puppe kam
es zu Schwächen in den Streben, welche die Doppeldeckerflügel
auseinander hielten. Der Fall von 180 Meter in die
Tiefe beschrieb Lamson wie folgt: Ein Mensch
wäre nicht verletzt worden, denn der Fall war
so sanft wie das Aufsetzen einer Taube auf den Boden.
Lamson baute weitere
menschengerechte Drachen. Am Ende jedes Oberflügelpaares
waren vertikale Leitflächen angebracht, die die
seitliche Stabilität verstärken sollten.
Die Leistungsfähigkeit dieser entscheidenden
Flugvorrichtungen wurde im Juni 1897 erprobt, als
Lamson ungefähr eine halbe Stunde lang in einer
Höhe von fünfzehn Metern schwebte.
Schrittweise veränderte
Lamson seine Drachen, bis sie einen ganz unverwechselbaren
Charakter hatten. Sein schöner Aerocurve-Drachen,
dessen Name sich aus der betonten Verwendung der Tragfläche
in Flügelform ableitete, wurde 1897 Doppel- und
Dreier-Deckerversionen entworfen und gebaut.
Seine Form nahm
die Gestalt vorweg, die später das Flugzeug besitzen
sollte.
Joseph Lecornu
Der französische Drachenbauer
Joseph Lecornu war Mitarbeiter der Drachenzeitschrift
Les Cerf-Volant.
Diese von Georges Houard 1909
gegründete Zeitschrift war die erste der Welt
die monatlich erschien.
1902 schrieb Joseph Lecornu
eines der ersten Drachenbücher, in dem er dann
auch seine eigenen Drachen vorstellte.
Lecornu mit einigen seiner
Drachen
B.F.S. Baden-Powell
Ein bedeutsamer
Pionier der Menschenbeförderungstechniken war
B.F.S. Baden-Powell von den Scotts Guards. Er war
ein bekannter Ballonfachmann und der Bruder des Gründers
der Pfadfinderbewegung und britischer General.
Mit seinen Drachen
errang er erstmals Anerkennung, als er am 27. Januar
1894 im englischen Pirbright Campeinen Menschen mit
einem einzigen Drachen in die Luft hob, wobei er die
Idee verfolgte, der Armee ein Mittel der Luftbeobachtung
zu verschaffen.
Seine ersten Erfolg
erzielte er mit einem elf Meter hohen Riesendrachen
aus Bambus und einer Batistbespannung. Seine Drachenaufstiege
liess er prinzipiell nur mit einem offenen Fallschirm
über dem Kopf vornehmen. Folgerichtig entwickelte
er ein System des Gespannflugs, wobei er kleinere
Drachen mit einer Fläche von etwa zehn Quadratmetern
und je nach Windverhältnissen zwischen vier und
sieben Drachen gleichzeitig verwendete.
Dieses System
erwies sich als zuverlässig und Baden-Powell
liess die Konstruktion, die er Levitor
nannte, 1985 patentieren.
Im selben Jahr
führte er ein solches System der British Association
vor und liess sich und andere bis dreissig Meter in
die Höhe tragen. Abermals benutze er wegen der
Instabilität des Drachens ein zweileiniges Waagesystem,
bei dem die beiden Leinen an voneinander getrennten
Punkten am Boden festgemacht wurden, damit sie den
Drachen sicher im Wind hielten.
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